Die Antwort lautet NEIN
Luise Schröder & Anika Rosen, Die Antwort lautet: NEIN © Luise Schröder, VG Bild-Kunst, Bonn & ADAGP, Paris, 2025
„Der Gefahr, dass Geschichtsschreibung zu Geschichtsfestschreibung wird, kann daher nur durch Vielfalt der Beschreibung entgangen werden.“
Das Recherche- und Ausstellungsprojekt Die Antwort lautet: NEIN widmet sich ästhetisch und diskursiv der Frauen- und Lesbenbewegung in der DDR und setzt sich mit feministischer DDR-Literatur auseinander. Eine Ausstellung der Künstlerin Luise Schröder mit fotografischem Material, Archivdokumenten, Textilien und einer skulpturalen Installation aus Büchern wird begleitet von einem Programm mit intergenerationalem Sitzkreis-Gespräch, einem interaktiven Leseabend und einer Filmpräsentation sowie einem Workshop basierten Archivbesuch. Das Projekt nimmt das historische Material der Frauen- und Lesbenbewegung in der DDR als Ausgangspunkt, um die individuelle wie kollektive Erinnerung, Aufarbeitung und Rezeption ins Verhältnis zu gegenwärtigen queer-feministischen Wissensproduktionen zu setzen und sie auf ihren soziopolitischen wie utopischen Gehalt hin zu untersuchen.
Indem bisherige Leerstellen in den Blick gerückt und diskutiert werden, wird die vorherrschende Wahrnehmung der DDR-Geschichte ergänzt und verändert, sowie die der Bewegungsgeschichte von Frauen und Lesben in Ostdeutschland explizit bewusst gemacht.
Das Sichtbarmachen der Frauenbewegungen als Teil der DDR-Frauengeschichte ist nicht nur essentiell für die Identitätswahrung und -findung, sondern auch zentral für die Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Diskursen frauenpolitischer Bewegungen und unterschiedlicher feministischer Akteur*innen und Gruppen in den östlichen wie westlichen Bundesländern.
Die Formate von Die Antwort lautet: NEIN sprechen Menschen unterschiedlichen Alters an, die sich für Geschichte und Gesellschaft interessieren. Besonders spannend ist das für Jüngere, die die DDR-Zeit nur aus Erzählungen kennen. Mit Diskussionen und ästhetischen Mitteln öffnen sich neue Blicke auf Identitäten und Geschichte.
Wie lassen sich widerständige Momente der DDR-Geschichte sichtbar machen? Luise Schröder geht ihnen in Installationen, Fotografien, Objekten und Archivmaterial nach und richtet dabei auch den Blick auf die feministische Literatur der DDR. Im Zentrum: eine raumgreifende Bücherbarrikade und das Künstler*innenbuch Strömungen in Bewegung.
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zur Künstlerin: www.luiseschroeder.org/works
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
In Medienkooperation mit Der Freitag
Das Projekt Die Antwort lautet: NEIN ist eine Kollaboration mit dem Berliner Programm Künstlerische Forschung und wird realisiert in Zusammenarbeit mit dem Spinnboden Lesbenarchiv & Bibliothek e.V., Berlin, dem EWA e.V. - Frauenzentrum Berlin, dem feministischen Archiv FFBIZ, der Informations- und Dokumentationsstelle / Genderbibliothek des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Schwulen Museum Berlin und der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. / Archiv der DDR-Opposition.
Die Antwort lautet NEIN
Ein Recherche- und Ausstellungsprojekt von Luise Schröder über die unabhängige Frauen- und Lesbenbewegung in der DDR und ihre feministische Literatur.
Ort: alpha nova & galerie futura, Berlin
Eröffnung: 26. September 2025, 19 Uhr
Laufzeit: 27.9.–15.11.2025
Öffnungszeiten: Mi-Sa, 16:00-19:00
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Medienpartner: Der Freitag
Eine Kollaboration mit dem Berliner Programm Künstlerische Forschung
Luise Schröder, Bücherbarrikade / Visuelle Recherche © Luise Schröder, VG Bild-Kunst, Bonn & ADAGP, Paris, 2025
PROGRAMM
zu Die Antwort lautet: NEIN in der alpha nova & galerie futura, Berlin
3.10. 2025 // 19:00
Luise Schröder, Strömungen in Bewegung (Detail Installation) © Luise Schröder, VG Bild-Kunst, Bonn & ADAGP, Paris, 2025
Ich nehme mir die Widerspenstigkeit zur Hand.
Buchpräsentation mit Luise Schröder
Luise Schröder stellt ihr Künstler*innenbuch Strömungen in Bewegung (Fotohof Editions) mit Fotos zur unabhängigen Frauen- und Lesbenbewegung der DDR vor.
Ort: Sonntagsclub e.V., Greifenhagener Str. 28, 10437 Berlin (offen nur für FLINTA*)
Eine Veranstaltung im Rahmen von L*OST 2025 - Lesbisches Leben und Kämpfen in der DDR; in Kooperation mit Berliner Programm Künstlerische Forschung, Sonntagsclub Berlin, alpha nova & galerie futura, Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek.
9.10.25 // 19:00
Am 1. Mai packte ich meine Zahnbürste ein und ging auf die Demo
Intergenerationales Zeitzeug*innen-Gespräch zu feministischem Aktivismus und der Rolle der Literatur in der DDR und heute
Gespräch mit: Samirah Kenawi, Angelika Nguyen, Judith Geffert & Luise Schröder
Moderation: Suza Husse
Ort: alpha nova & galerie futura
11.10.25 // 18:30
Im Stillen laut
Film & Gespräch mit Therese Koppe, Erika Stürmer-Alex & Christine Müller-Stosch
Erika und Tine sind beide 81 und seit über 40 Jahren ein Paar. Zusammen leben und arbeiten sie auf dem Kunsthof Lietzen in Brandenburg – und blicken auf ein bewegtes Stück gemeinsame Geschichte zurück. Regisseurin Therese Koppe hat die Künstlerinnen über ein Jahr begleitet und stellt in ihrem Film ganz bewusst die subjektiven Erfahrungen der beiden in den Fokus.
Ort: alpha nova & galerie futura
23.10.25 // 19:00
Schreiben heißt Schreien
Lesekreis und Leseklub zu feminstischer DDR-Literatur mit Alexandra Ivanova und Franziska Haug
Gemeinsames Lesen von feministischer DDR-Literatur mit Alexandra Ivanova (MONAliesA – Feministische Bibliothek und Archiv Leipzig) und Franziska Haug (Universität Regensburg)
Wir laden dazu ein, gemeinsam mit uns in feministische DDR-Literatur einzutauchen und Textausschnitte aus Maxie Wanders Guten Morgen, du Schöne (1977) und Irmtraud Morgners Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura (1974) zu lesen und zu besprechen.
31.10.25 // 10:30 -16:00 (inklusive Führung und Mittagspause)
Raus aus den Archiven!
Workshop mit Elske Rosenfeld
Teilnehmer*innen: 8-10 Personen
Anmeldung unter: mail@galeriefutura.de
Workshop und gemeinsamer Besuch im Archiv der DDR-Opposition/GrauZone (Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.) von und mit Elske Rosenfeld. Wie ist das Vergangene in der Gegenwart anwesend? Welche Geschichten werden erzählt und welche verbleiben im Unsichtbaren?
Was wird wie archiviert und von wem? Wie können Archive zum Ausgangspunkt und Gegenstand der künstlerisch-forschenden Auseinandersetzung mit der Gegenwart werden?
Gemeinsamer Besuch und ganztägiger Workshop im Archiv der DDR-Opposition / Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. von und mit Elske Rosenfeld.
8.11.25 // 14:00
Bilder im Kopf - dialogische Kunstvermittlung zum Hören und Tasten
Für blinde, sehbeeinträchtigte und sehende Menschen mit Katrina Blach & Sebastian Schulze
Anmeldung unter: mail@galeriefutura.de
Die 90-minütige Führung nimmt Bildbeschreibungen als Grundlage, die durch Tastobjekte ergänzt werden.