The desire for being many
Kunst gegen den antifeministischen Rollback
Grafikdesign: Stefanie Rau, operative space
The desire for being many verbindet von Oktober bis Dezember die Berliner Projekträume alpha nova & galerie futura, Neun Kelche und Solaris zu einem dringlichen künstlerischen Vorhaben, das sich den aktuellen antifeministischen Strömungen widersetzt.
Das Projekt widmet sich dem hochaktuellen, reaktionären Backlash gegen feministische und LGBTQI*-Rechte. Dieser Trend zeigt sich international, in der EU und auch im deutschsprachigen Raum – sei es durch Gesetze, den Erfolg antifeministischer Influencer oder die Stärkung rechter Parteien, die diese Ideologie normalisieren.
The desire for being many will nicht nur eine Bestandsaufnahme sein, sondern gezielt Gegenöffentlichkeiten schaffen und solidarische Bündnisse stärken. Das kollaborative Format versammelt deshalb intersektionale FLINTA*-Stimmen aus Kunst und Theorie, die sich diesem Backlash mit künstlerischen und diskursiven Mitteln widersetzen.
Kick-Off & Panel: Strategies of Weak Resistance
Am: 22. Oktober 2025 // 18:30 Uhr
Mit: Ewa Majewska (Autorin, Theoretikerin, Aktivistin), Alexandra Ivanciu (Künstlerin), Jolanta Nowaczyk (Künstlerin & Aktivistin) und Tarek Shukrallah (Politikwissenschaftler & Pädagoge). Moderation: Sandra Ho, Beraterin zu Antifeminismus am Gunda-Werner-Institut.
Im Gunda Werner Institute in der Heinrich Böll Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
„THE DESIRE FOR BEING MANY zeigt nicht nur die dramatischen reaktionär-antifeministischen
Entwicklungen der letzten Jahre auf, sondern schafft im Sinne Ewa Majewskas Gegenöffentlichkeiten
und stärkt solidarische Bündnisse.“
Neun Kelche: 25. Oktober 2025
Eröffnung: 25. Oktober // 17:00–21:00 Uhr
Mit: Rebekka Benzenberg, Ren Loren Britton, Yishay Garbasz, Oska Gutheil, Alexandra Ivanciu & Jolanta Nowaczyk, Jeanna Kolesova, Gosia Lehmann
Laufzeit bis: 20.12.2025
Öffnungszeiten: Freitags 16–19 Uhr
Neun Kelche e.V., Pasedagplatz 3-4, (Zugang über An der Industriebahn), 13088 Berlin-Weissensee
Neun Kelche ist ein kuratorisch von Kira Dell und Laura Seidel geleiteter Projektraum in Berlin-Weißensee, der seit 2021 ortsspezifische Ausstellungen im engen Austausch mit der Nachbar*innenschaft realisiert. Der Fokus liegt auf FLINTA* -Künstler*innen, kollektiver Praxis und thematischen Auseinandersetzungen mit posthumanen Koexistenzen, gesellschaftlichen Perspektiven auf Elternschaft und Handlungspotentiale von künstlerischen Materialien. Neun Kelche verfolgt eine intersektionale, machtkritische Haltung und setzt sich für transparente, faire Produktionsbedingungen im Kunstbetrieb ein.
https:/ /neunkelche.de/
Solaris: 8. November 2025
Eröffnung: 8. November // 17:00–21:00 Uhr
Performance Melo Börner: 18 Uhr
Mit: Melo Börner, Alexandra Ivanciu & Jolanta Nowaczyk, Kaj Osteroth, Maria Thrän
Laufzeit bis: 7.12.2025
Öffnungszeiten: Mi & Sa, 16–19 Uhr
Solaris, Urbanstraße 127, 10967 Berlin-Neukölln
Solaris ist ein von Künstler*innen betriebenes Studio und Projektraumkollektiv an der Neuköllner Sonnenallee mit Schwerpunkt auf neuen Medien, digitalen Handwerkstechniken und experimentellen Materialverbindungen. Benannt nach dem Roman von Stanisław Lem, versteht sich Solaris als Labor des Unbekannten: ein Raum für spekulative, kollaborative Kunstpraxis, der prozessorientiertes Arbeiten und kleine, unabhängige Produktionen unterstützt.
https:/ /www.solaris-space.net/
alpha nova & galeria futura: 22. November
Eröffnung: 22. November // 17:00–21:00 Uhr
Mit: Ana de Almeida & Alicja Rogalska & Vanja Smiljanić, Alexandra Ivanciu & Jolanta Nowaczyk, Lillian Morrissey, Mila Panić, Marta Popivoda & Pary El-Qalqili
Laufzeit bis: 20.12.2025
Öffnungszeiten: Mi-Sa 16:00-19:00 Uhr
alpha nova & galerie futura, Am Flutgraben 3, 12435 Berlin-Treptow
alpha nova & galerie futura ist einer der am längsten bestehenden feministischen Kunsträume Berlins. Der in Kreuzberg ansässige Ausstellungs- und Veranstaltungsort begleitet seit 1986 FLINTA-Personen in ihrer künstlerischen Praxis und wird heute von Sylvia Sadzinski und Dr. Katharina Koch geleitet. In enger kuratorischer Zusammenarbeit entstehen thematisch fokussierte Ausstellungen, ergänzt durch ein vielfältiges Rahmenprogramm. alpha nova & galerie futura verbindet feministische Theorie, künstlerische Forschung und gesellschaftspolitisches Engagement – intersektional, postkolonial und kollaborativ.
https:/ /www.galeriefutura.de/
Ko-Kuratiert von Lillian Morrissey (*1986, Australien)
Eine in Berlin und Sydney arbeitende Künstlerin mit Hintergrund in Politikwissenschaft und Journalismus. In ihren großformatigen Stickarbeiten dekonstruiert sie historische Narrative von Militarismus und patriarchaler Macht. Ihre aufwendigen Textilarbeiten übersetzen mittelalterliche Bildteppiche, wie den Teppich von Bayeux, in zeitgenössische Politsatire. Durch die Wahl traditionell weiblicher Handwerkstechniken unterläuft Morrissey bewusst männlich dominierte Geschichtserzählungen und persifliert Machtsymbole von Putin bis zu den Proud Boys.
https:/ /lillian-morrissey.de/
Melo Boerner, Trigger Phantom Dance