Paradigmenwechsel von Mütterlichkeit

Das Künstlerinnenkollektiv MATERNAL FANTASIES zeigt mit "ABC, ein Spiel ohne Scherz" erstmals das Format der intergenerationalen Performance in den Uferstudios.

© MATERNAL FANTASIES, Wattenmeer 1 (2019)

Wie würde eine Gesellschaft aussehen, in der die Vorstellung von Mutterschaft nicht durch die traditionellen Grenzen definiert wird? An dieser Frage setzt die Vision des fünfköpfigen Kollektivs MATERNAL FANTASIES in ihrer neuesten Performance 'ABC, ein Spiel ohne Scherz' an. Die in den Uferstudios aufgeführte Premiere erweitert die Perspektive über konventionelle Auffassungen von Mutterschaft hinaus und betont die daraus herauswachsende Bedeutung von Gemeinschaftlichkeit und Fürsorge.

Seit 2018 engagiert sich MATERNAL FANTASIES aktiv in der Kunstwelt und hinterfragt traditionelle Vorstellungen von Mutterschaft und Fürsorge. Ihr neuestes Projekt, 'ABC, ein Spiel ohne Scherz', bietet eine einzigartige Verbindung aus feministischen Diskursen und persönlichen Erzählungen. Es erweitert die Rolle der Mutter über gängige Konventionen hinaus. Durch die Einbindung von Kindern in ihre künstlerischen Prozesse stellt das Kollektiv etablierte Strukturen der Kunstproduktion infrage und fördert eine Kultur der Inklusivität und Gemeinschaft.

Im Zentrum der Performance steht ein umfassendes Verständnis von elterlicher Pflegearbeit, das sich im vielschichtigen Klang des englischen Wortes 'care' widerspiegelt. Dieses Wort ruft Assoziationen hervor, die von der physischen Fürsorge, dem 'Tragen' (carrying), bis hin zur emotionalen Zuwendung, dem zärtlichen 'Streicheln' (caressing), reichen. Es umfasst auch die Idee des 'Umsorgens' (caring) und der 'Hingabe' (cherishing), die beide tief in der elterlichen Rolle verankert sind. In 'ABC, ein Spiel ohne Scherz' wird diese vielfältige Bedeutung nicht nur auf das ganze Alphabet erweitert, sondern zudem durch die aktive Einbeziehung der Kinder lebendig und greifbar. Die Einzigartigkeit dieser intergenerationalen Performance liegt in der besonderen Dynamik der teilnehmenden Kinder. Ihre Entwicklungsprozesse machen das stete menschliche Lernen spürbar und bringen ständige Veränderungen sowie frische Perspektiven in die Darbietung ein.

Neue Wege in der Performance-Kunst: Lokale Aktion, globales Echo

"ABC, ein Spiel ohne Scherz" nutzt eine kreative Mischung aus Live-Performances und digitalen Medien. Die Aufführungen sind in einer alphabetischen Struktur organisiert, wobei jeder Buchstabe ein Schlüsselkonzept der mütterlichen Fürsorge symbolisiert. Zusätzlich erweitert das Projekt seinen Einfluss durch vier kurze Videos, die weltweit Künstler*innen inspirieren sollen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Diese innovativen Ansätze zeigen MATERNAL FANTASIES' Engagement für eine Kunst, die zugänglich ist und über geografische Grenzen hinausreicht. 

Über MATERNAL FANTASIES

Das interdisziplinäre Künstlerkollektiv MATERNAL FANTASIES, gegründet im Jahr 2018, ist bekannt für seine Herausforderung und Neugestaltung kultureller Narrative rund um Mutterschaft und Fürsorge. Mit einem Schwerpunkt auf queer-feministischen und intergenerativen Perspektiven bringt das Kollektiv Künstler*innen zusammen, um durch kollaborative Praktiken ein neues Verständnis von Mütterlichkeit zu schaffen und zu verbreiten.

https://www.maternalfantasies.net/

ABC, ein Spiel ohne Scherz

generationsübergreifende Performance

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on MATERNAL FANTASIES

Dauer: 1h
Venue: Uferstudios_Studio 14
Daten: 2 + 3 Februar 2024 je19h
www.uferstudios.com

IG: /@maternalfantasies

Team
Ein Projekt von: MATERNAL FANTASIES
Konzept und künstlerische Koordination: Maicyra Leão
Performance, Partituren, Bühne und Kostüm: Hanne Klaas, Isabell Spengler, Magdalena Kallenberger, Maicyra Leão & Mikala Hyldig Dal
Performance (Kinder): Rasmus, Kayan, Liva, Mie, Morten, Nury, Samuel, Selma, Wim
Dramaturgie: Rodrigo Garcia Alves
Komposition und Sounddesign: Constantin John
Musikvorbereitung: Nouras Hanana
Prop Design: Gry Björge
Lichtdesign: Mirella Brandi
Lichtassistenz: Kathleen Kunath
Grafikdesign: Manuela & Thiago Eichner
Künstlerische Assistenz: Mariana Romagnani
Produktion: Rania Mavriki/CULTOPIA
Kurzvideos - Performance: Aino El-Sohl, Lena Chen, Maicyra Leão & Mikala Hyldig Dal
Kurzvideos - Bearbeitung: Hanne Klaas
Kurzvideos - Gebärdensprache Übersetzung: Yomma GmbH

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