Daddy Shot My Rabbit – eine Choreografie von Chris Jäger

Foto: Graziela Diez

DADDY SHOT MY RABBIT– Portrait einer traumatisierten Gemeinschaft

Die neue Tanzproduktion DADDY SHOT MY RABBIT des Choreografen Chris Jäger wurde im Frühjahr 2023 in den Uferstudios Berlin mit sehr guter Resonanz uraufgeführt und ist im Herbst in Niedersachsen zu sehen: Die Niedersachsen Premiere findet am 13.

Oktober 2023 am LOT-Theater Braunschweig statt. Das Stück thematisiert die Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen auf unsere Gesellschaft und den menschlichen Körper.

DADDY SHOT MY RABBIT widmet sich blutenden Seelen und zitternden Hasen. Ausgestattet mit Pelzen und Waffen versucht eine Gemeinschaft zusammen alleine zu überleben. Unfähig sich nahe zu sein, aber dennoch aufeinander angewiesen stehen vier Tänzer:innen in einem dysfunktionalen Beziehungsnetz zueinander. Ihr von Traumata belastetes Zusammenleben, manifestiert sich in ihren spannungsgeladenen und rastlosen Körpern. In einer Atmosphäre latenter Gewalt zeugen undurchsichtige Handlungen von dissoziativem Verhalten. Die zu erahnende Ursache ihres Leids nimmt lediglich durch das Auftauchen eines Hasen Gestalt an. Schüttelnd und twerkend versuchen sie, sich vom Druck des posttraumatischen Stresses zu befreien, um die Vergangenheit endlich auf den Arm nehmen und streicheln zu können. Das Tanzstück möchte für das wichtige Thema der mentalen Gesundheit, insbesondere intergenerationale Traumatisierungen, sensibilisieren. Die Erfahrung von traumatischen Ereignissen kann zu lang anhaltenden Verhaltensänderungen führen, die sich auch auf folgende Generationen auswirken. Umso wichtiger ist ein transparenter Umgang mit psychischen Verwundungen, um ihre Presseinformation (English below) Berlin, 25. August 2023 Auswirkungen zu minimieren. Es sollte Betroffenen möglich sein, ihre seelischen Verletzungen offen und ohne Stigmatisierung anzusprechen. DADDY SHOT MY RABBIT rückt daher eine Gemeinschaft, deren zwischenmenschliches Verhalten von einem Trauma belastet ist, in den Fokus. Zusammen mit den Tänzer:innen untersucht Chris Jäger die Auswirkungen von seelischen Erschütterungen auf den Körper und dessen natürliche Bewältigungsstrategien, die es uns erlauben, schockierende Erlebnisse abzuschütteln. Chris Jäger ist Choreograf und Tänzer und lebt in Berlin. Seine choreografische Sprache ist direkt und konzentriert sich auf die Intention hinter der Bewegung. Dabei beschäftigt er sich immer wieder mit der emotionalen Entwicklung der von ihm geschaffenen Figuren. Thematisch widmen sich seine Choreografien zwischenmenschlichen Beziehungen und gesellschaftlichen Tabus. Seine Arbeiten wurden zu international renommierten Festivals und Wettbewerben eingeladen, darunter Internationale Maifestspiele am Staatstheater Wiesbaden, TANZ! Heilbronn, 28. Internationaler Wettbewerb der Choreographen in Hannover. Darüber hinaus hat er als Choreograf für Theater- und Filmproduktionen gearbeitet, darunter Babylon Berlin, Die Tribute von Panem, TÁR und John Wick Chapter 4.

DADDY SHOT MY RABBIT 

Konzept/Choreografie: Chris Jäger | Dramaturgie: Nicholas Zöckler | Lichtdesign: Raquel Rosildete | Sound: Hördur Már Bjarnason | Tanz / Kreation: Anna Mahalia Rose,

Laura Garcia Aguilera, Kilian Löderbusch, Francesca Sacchi | Bühne/Kostüm: Chris Jäger | Produktionsleitung: Thomas Seidel | Grafikdesign: Edouard Duvernay

Die Niedersachsen Premiere findet am 13.+14.+15. Oktober 2023 am LOT-Theater Braunschweig statt. In Koproduktion mit dem LOT-Theater Braunschweig. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im

Rahmen von NEUSTART KULTUR, der Stiftung Niedersachsen, der Braunschweigischen Stiftung, der Stadt Hannover und der Stadt Braunschweig.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturinitiative Förderband gGmbH und den Landesverband Freier Theater Niedersachsen e.V.

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